Klimalogbuch Langeoog
Eintrag vom 30. November 2025
Außentemperatur: 4 °C
Betriebsklima: vorweihnachtlich
Weitere Aussichten: aussichtsreich
Liebe Langeoogerinnen,
liebe Langeooger,
ganz ehrlich, manchmal kann auch ich das Wort „Klimaschutz“ nicht mehr hören. Es klingt immer gleich so nach Spaßbremse und Knebelung der Wirtschaft. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall. Eigentlich müsste man von „Unabhängigkeitsschutz“ sprechen. Denn ob einzelner Verbraucher oder ganze Kommune: Wer Gas und Diesel durch eigene, erneuerbare Energiequellen ersetzt, kann viel Unabhängigkeit gewinnen. Das schafft Freiräume für die lokale und regionale Wirtschaft und ist auf Sicht auch wohltuend für den persönlichen Geldbeutel und die Lebensqualität. Es schläft sich einfach besser, wenn man den Kapriolen der fossilen Energiemärkte nicht mehr hilflos ausgeliefert ist.
Ähnlich denkt offenbar auch der Rat der Inselgemeinde Langeoog. Einstimmig haben die Ratsmitglieder in ihrer Sitzung vom 5. November dem Klimaschutzkonzept für die Insel zugestimmt. Danke nochmals! Über 100 Vorschläge und Ideen haben die Bürgerinnen und Bürger in den Beteiligungs-Workshops eingebracht. 17 Maßnahmenempfehlungen für kleinere, größere und sehr große Projekte wurden daraus abgeleitet. Sie sollen dazu beitragen, dass Langeoog bis zum Zieljahr 2040 klimaneutral aufgestellt ist. Sagen wir vielleicht besser „enkeltauglich“ oder „energieunabhängig“ oder schlicht: zukunftsfähig.
Die Kernfrage dabei lautet: „Wie können wir die Insel künftig mit Strom und Wärme aus ihren eigenen, vorhandenen und wirtschaftlich erschließbaren Potenzialen versorgen?“ So vielfältig die technischen Möglichkeiten dafür sind, eins ist klar: Dieses Vorhaben wird sich, wenn überhaupt, nur in einer gemeinsamen Anstrengung von Bürgern, Verwaltung und Politik umsetzen lassen. Langeoog kann auf diesem Weg noch lebenswerter und noch attraktiver für die Inselgäste werden. Die Unternehmen auf der Insel und die Handwerksbetriebe in der Region können profitieren. Und nebenbei können wir rund 20.000 Tonnen CO2 einsparen, die Mutter Erde nicht mehr zusetzen. Wenn das keinen Spaß macht!
Vorweihnachtliche Grüße von eurem Energieunabhängigkeitsbeauftragten,
Thomas