Was sind die ersten Ergebnisse des Langeooger Klimaschutzkonzepts? Am Montag, 25. August 2025, präsentierten die „Energielenker“ die bisherigen Resultate ihrer Treibhausgasanalyse und ihrer Potenzial-Betrachtungen für die Insel. Die guten Nachrichten: Seit der Corona-Zeit hat sich der Energieverbrauch der Insel leicht reduziert, und zwar von rund 79 Gigawattstunden im Jahr 2020 auf etwa 68 Gigawattstunden im Jahr 2023.
Die Gründe liegen nach Einschätzung der Berater aus Greven sowie des Energieversorgers EWE im sparsameren Heizverhalten seit der Corona-Krise. Der Kriegsbeginn in der Ukraine und zeitweise extrem ansteigende Energiepreise hätten dafür weitere Anreize geschaffen. Außerdem machten sich energetische Sanierungen und Neubauten mit hohen Energieeffizienzen bemerkbar und der Einsatz alternativer Wärmeerzeuger wie etwa Wärmepumpen.
Anspruchsvolle Ziele bis 2040
Im selben Zeitraum ging folglich auch der Ausstoß an Treibhausgasen, die unmittelbar auf dem Gebiet der Insel Langeoog entstehen, von etwas mehr als 22.000 Tonnen auf nur noch rund 20.000 Tonnen CO2 zurück. Wenn Langeoog klimagerecht aufgestellt sein will, muss in den nächsten 15 Jahren trotzdem noch eine Menge geschehen. Die ermittelten Leitziele für 2040: Mindestens 45% aller Gebäude sind energetisch saniert, was eine Steigerung der Sanierungsrate von heute etwa ein Prozent auf künftig 2,8 Prozent voraussetzt, Aufbau eines Nahwärmenetzes, noch mehr Photovoltaik auf den Dächern und weitere Wärmepumpen. Inselbahn und Fähren sind vollständig dekarbonisiert, sprich elektrisch unterwegs.
In einem anschließenden Workshop konnten die Besucherinnen und Besucher der Infoveranstaltung ihre eigenen Ideen einbringen, wie diese Ziele erreicht werden können und weitere Vorschläge unterbreiten, die Eingang in das Klimaschutzkonzept finden sollen.
Besuch von der „Akademie des Wandels“
Was bürgerschaftliches Engagement alles in Bewegung setzen kann, hatte zuvor Dr. Henning Austmann vorgestellt, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Hannover und Mitbürger der Dorfgemeinschaft Flegessen, Hasperde und Klein Süntel. Seit zehn Jahren arbeiten die Bewohnerinnen und Bewohner daran, ihre Dörfer in wichtigen Lebensbereichen gemeinsam neu aufzustellen – vom Bauen und Wohnen über die Energie bis zur Versorgung mit Lebensmitteln. Mit ihren Projekten haben sie schon viele renommierte Preise für zukunftsfähige Dörfer gewonnen. In der „Akademie des Wandels“ gibt die Dorfgemeinschaft ihre Erfahrungen inzwischen auch an Repräsentanten anderer Kommunen weiter.
Die vollständige Präsentation der „Energielenker“ steht ab sofort auf der Website der Inselgemeinde Langeoog zur Ansicht zur Verfügung. Fragen beantwortet Klimaschutzmanager Thomas Hönscheid. E-Mail: t.hoenscheid@langeoog.de.
Bildunterzeile:
Informierten die Bürgerinnen und Bürger sowie interessierte Inselgäste über die Gefahren des Klimawandels, zukunftsfähige Dörfer und den Stand des Langeooger Klimaschutzkonzepts (v.l.): Linda Mvogo-Binelli (Büro „Energielenker“), Prof. Dr. Henning Austmann (Hochschule Hannover und engagierter Mitbürger von Flegessen), Thomas Hönscheid (Klimaschutzmanager Langeoog) und Christian Korten (Projektleiter „Energielenker“). Bürgermeister Onno Brüling begrüßte die Referierenden und die Gäste des Infoabends.
