Gasmonteure müssen zu den vereinbarten Terminen unbedingt ins Haus – andernfalls droht aus Sicherheitsgründen eine Sperre der Gasversorgung. Zusätzlich ruft das verantwortliche Unternehmen zu vorherigen Heizungswartungen durch einen Fachbetrieb auf.

 

Oldenburg, 06. September 2024. Die Niederlande stellen ab 2029 die Lieferungen ihres L-Erdgases nach Deutschland, Belgien und Frankreich ein. Daher erhielt der Oldenburger Gasnetzbetreiber EWE Netz einen gesetzlichen Bundesauftrag, den Nordwesten auf alternatives H-Erdgas umzuschalten. Das Unternehmen weist darauf hin, dass von den Monteur-Besuchen alle Erdgasgeräte und alle Erdgaskunden betroffen sind, auch unabhängig davon, bei welchem Gasversorger ein Vermieter seine Erdgasrechnungen begleicht.

 

Monteure zum Termin unbedingt ins Haus lassen

 

Sollte EWE Netz nicht in das Gebäude gelangen, muss das Unternehmen aus Sicherheitsgründen die Gasversorgung des Gebäudes vorübergehend sperren. „Von einem nicht umgerüsteten Erdgasgerät könnte unter Umständen eine Gefahr für alle Hausbewohner ausgehen, sobald wir dieses Gerät dann mit dem H-Gas versorgen“, erklärt Jens Witthus, Sprecher des Projekts bei EWE Netz. Eigentümer und Vermieter erhalten auf dem Postwege Informationsschreiben, diese Briefe gehen bei Bedarf auch an den ersten Wohnsitz der Eigentümer / Vermieter auf dem Festland. Die Besuchstermine verschickt EWE Netz sogar per Einschreiben, sie gehen direkt an den jeweils betroffenen Vertragspartner.

Hausverwaltungen mitteilen

„Falls ein Vermieter sein Gebäude zum Beispiel durch eine Hausverwaltung betreuen lösst, kann er uns diesen mitteilen, wir stimmen die Termine dann direkt mit den Verwaltern ab“, so Witthus weiter. Die Kontaktdaten zu EWE Netz: 0800 / 678 0000. Die Durchwahl ist montags bis freitags von 7-19 Uhr sowie samstags von 8-17 Uhr erreichbar. Alternativ kann man den Netzbetreiber auch per Mail anschreiben: erdgasumstellung@ewe-netz.de. Benötigt wird dann die genaue Anschrift des betroffenen Gebäudes auf der Insel, die Kontaktdaten der zuständigen Hausverwaltung sowie die Kontaktdaten des Hauseigentümers und dessen EWE-Kundennummer. Diese Kundennummer findet man auf den Briefen des Unternehmens ganz oben.

 

Wann starten die Besuche auf den Inseln?

  • Auf Wangerooge, Langeoog und Spiekeroog starten die Erfassungsbesuche ab Februar 2025.
  • Auf Baltrum starten die Besuche ab März 2025 dran.
  • Juist sowie Borkum besucht das Unternehmen erst ab Anfang 2026 erstmals.
  • Auf der Insel Norderney verantworten die Stadtwerke Norderney das Umrüsten aller Erdgasgeräte. Die Abläufe sind hier jedoch nahezu identisch, da sie unter anderem von der Bundesnetzagentur vorgegeben wurden.

Falls notwendig, bestellt EWE Netz nach dem ersten Besuch für jedes Geräte das individuell benötigte Umrüstmaterial. Da es jedoch über 24.000 Varianten an Erdgasgeräten gibt, ist dieser Vorgang entsprechend komplex (unterschiedliche Arten, Typen, Modelle und Baujahre bei den Geräten). Für das Umrüsten der Geräte auf das H-Gas wird es dann einen weiteren Besuchstermin geben.

 

Vorher die Heizung warten lassen

EWE Netz weist darauf hin, dass noch nie oder zu selten gewartete Heizungen während der technischen Umrüstung wesentlich häufiger Probleme bekommen. Eigentümer können diese jedoch in der Regel gut vermeiden, indem sie vorab einen Heizungsfachbetrieb der eigenen Wahl mit einer routinemäßigen Wartung ihrer Heizung beauftragen.

 

Warum werden die Geräte umgerüstet?

 

Ursache ist der unterschiedliche Energiegehalt der zwei Gassorten: H-Gas (High Calorific Gas) setzt bei der Verbrennung deutlich mehr Energie frei als das bislang verwendete niederländische L-Erdgas (Low Calorific Gas). Gasmonteure müssen daher alle Erdgasgeräte prüfen und die meisten manuell umrüsten, damit sie das H-Gas sicher verbrennen können. EWE Netz bezieht das H-Erdgas derzeit vor allem aus Norwegen.

 

 

Warum stoppen die Niederlande ihre Gaslieferungen?

Ein Auslöser ist das zunehmende Schwinden der Förderkapazitäten des niederländischen L-Erdgases. Hinzu kommen vor allem starke Erdstöße in den Niederlanden, bei denen niederländische Experten die Gasförderung als Verursacher ausgemacht haben. Daher entschied die niederländische Regierung, bereits ab Ende 2029 aus der Erdgasförderung auszusteigen. Der deutsche Gesetzgeber verpflichtete daher über 40 Gasnetzbetreiber, jeweils ihre Region auf das alternative H-Gas umzustellen.

 

Als Vorbereitung auf die Umrüstung sollten Eigentümer ihre Heizungen warten lassen. Bild: Carsten Heidmann

Ansprechpartner:

Jens Witthus

Sprecher des Projekts Erdgasumstellung

Geschäftsfeld Energienetze / Sondertechnik

Telefon: 01517 4624318

E-Mail: jens.witthus@ewe-netz.de

EWE NETZ GmbH
Cloppenburger Straße 302
26133 Oldenburg